Die Musik des blinden Schotten Alfred Hollins (1865–1942) hat in den vergangenen Jahren eine Renaissance erlebt. Als Student sammelte Hollins zahlreiche Anregungen auch im Ausland; ein kurzer Studienaufenthalt in Frankfurt machte ihn mit der deutschen Romantik bekannt, bevor er sich in Edinburgh niederließ. Zu Lebzeiten genoß Hollins große Berühmtheit als Konzertorganist – zahlreiche Tourneen führten ihn u. a. nach Amerika. Seinem Kompositionsstil haftet ein gewisses „britisches Flair“ an. Es wäre sicher verfehlt, seine Werke den Kategorien Kitsch oder Salonstil zuzuweisen; der von ihnen ausgehende liebenswürdig-charmante Zauber kennzeichnet einen eigenen „Hollins-Stil“.
Klaus-Dieter Holzberger