„Musikalisches Votum zum Sonntag, Trinitatis
– Erscheinen Gottes in Dreieinigkeit –
Heilig, heilig, heilig ist der Herr Zebaoth;
alle Lande sind seiner Ehre voll. (Jesaja 6,3)
Johann Sebastian Bach (1685-1750)
Praeludium et Fuga c-moll, BWV 546
Über das unaussprechliche Heilige Geistes-Eingeben
Du ungeseh’ner Blitz du dunkel helles Licht
du Herzerfüllte Kraft doch unbegreiflichs Wesen.
Es ist was Göttliches in meinem Geist gewesen
Das mich bewegt und regt: Ich spür ein seltnes Licht.
Die Seel ist von sich selbst nicht also löblich licht.
Es ist ein Wunder-Wind ein Geist ein webend Wesen
Die ewig‘ Atemkraft das Erz-Sein selbst gewesen
Das ihm in mir entzünd dies Himmel-flammend Licht.
Du Farben-Spiegel-Blick du wunderbuntes Glänzen!
Du schimmerst hin und her bist unbegreiflich klar
Die Geistes Taubenflüg‘ in Wahrheits-Sonne glänzen.
Der Gott-bewegte Teich ist auch getrübet klar!
Es will erst gegen ihr die Geistes-Sonn beglänzen
Den Mond dann dreht er sich wird Erden-ab auch klar.
Catharina Regina von Greiffenberg (1633-1694)